Batsch Bacs Bac
Bewohner
In den Batscher Kirchenbücher spiegelt sich die Geschichte der Gemeinde und ihrer Bevölkerung. In den Jahren 1763
und 1786 kamen die ersten „Schwaben“ durch die Einwanderungspolitik der Kaiserin Theresia und Kaiser Joseph II. in
die Batschka. Ob welche von diesen ersten Schwaben in Batsch siedelten ist nicht bekannt. Die meisten wurden in den
neuerbauten Siedlungen ansässig, Bukin, Paraput, Hodschag, Weprowatz usw. Die Batschka unterstand bis 1741 zwar
dem kaiserlichen Hof in Wien, Batsch selbst jedoch war im Besitz der ungarischen Könige und der Erzbischöfe von
Kalocsa. Es kam deshalb als Siedlungsgebiet nicht in Frage, zumal es ohnehin schon Schokazen und Serben aufnehmen
mußte. Batsch war nie eine schwäbische Siedlung. Unsere Ahnen wanderten fast alle im 19. und 20 Jahrhundert aus den
umliegenden schwäbischen Siedlungsgebieten zu. Wenn z.B. die Hodschager „ihre Deichsel in Richtung Batsch“
stellten, dann wußte man meist, was los war.
Der Hodschager verkaufte noch rechtzeitig sein bißchen Hab und Gut, zahlte seine Schulden und kaufte sich von den
Batscher Slawen oder Ungarn billigeren Besitz. Er baute sich ein Häuschen und nach einigen Jahrzehnten waren seine
Kinder oder Enkel wohlhabende Bauern in Batsch.
Die Grafik zeigt die Bevökerungszahlen der Volkszählungen. Bis 1880 bildeten die Schokatzen und Ungarn die stärksten
Bevölkerungsgruppen. Erst danach überwiegten die schwäbischen Familien in Batsch. Die Zuwanderung begann, stetig
wachsend ca. 1830 und erreichte um 1920 seinen Höhepunkt mit 1921 deutsche Bewohner . Laut Volkszählung von 1941
gab es in Batsch insgesamt etwa 4000 Einwohner. Davon waren 44% Deutsche, 23% Kroaten (Schokazen), 30% Ungarn,
Serbe und Juden u.a. Vor dem 2. Weltkrieg lebten ca. 560 deutsche Familien in Batsch (ca. 1760 Personen). Im
Familienbuch tauchen daher erst in diesem Zeitraum verstärkt deutsche Familien auf. Um keine Überbewertung der
schokazischen, ungarischen und serbischen Familien im Buch zu erhalten, wurden das Schwergewicht auf deutsche
Familien gelegt. Nur wo eine eheliche Verbindung vorhanden ist wurden auch diese Namen berücksichtigt.Die
Nationalität wechselte häufig, aus der k.u.k. Monarchie wurde um die Jahrhundertwende 1904 eine ungarisch geprägtes
Batsch. Bis dann wieder nach dem 1. Weltkrieg Batsch in Jugoslawien eingeliedert wurde.
Alle diese Ereignisse zeigen sich auch in den Kirchenbüchern. So wurden die Familiennamen und auch Vornamen den
jeweiligen Nationaltäten angepasst. Wobei auch Familiennamen teilweise verändert wurden. Das erschwert die Suche
nach Familienverbindungen sehr stark. Ebenso die Namensgleichheit der einzelnen Familien und die immer
gleichlautenden Vornamen. Eine korrekte Zuordnung ist deshalb nicht immer gesichert möglich.
Durch die Zuwanderung aus den umliegenden Gemeinden, wie Hodschag, Paraput, Bukin usw. und auch die
Abwanderung evtl. durch Heirat, sind bei vielen Namen keine Geburtsdaten oder Heiratsdaten vorhanden. Diese müssen
in den jeweiligen Ortsippenbücher der entsprechenden Gemeinden, wenn vorhanden (siehe AKdFF-Ortsippenbücher im
Anhang, Band 2) gesucht werden. Wenn ein Hinweis auf die Herkunft aus einer anderen Gemeinde vorhanden war, wurde
er übernommen.